Frühstücks-Erlös geht in die Ukraine

Die Beschäftigten der Wefa in Sonneberg und Hildburghausen wollen auch helfen und spenden ihr Essengeld und ein „bisschen mehr“ für die Ukraine-Hilfe von Carl-Heinz Zitzmann und Burkhard Graf.

Sonneberg – „Heute gibt es ein besonderes Frühstück“, wissen die Mitarbeiter der Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) in Köppelsdorf und sind schon gespannt, was man ihnen reichen wird. Aber noch müssen sie sich ein wenig gedulden, denn nicht nur das Essen ist an diesem Tag anders als gewohnt.
„Wir wollen zunächst eine Andacht halten“, erklärt Steffen Breitung. Er ist seit kurzem nicht nur in Sonneberg Werkstattleiter, sondern auch in Hildburghausen. Als vor einigen Monaten der Ukraine-Krieg ausgebrach, stand für ihn und seine Mitstreiter fest, dass man ebenfalls helfen möchte. Auch wie weiß man bereits. „Über Carl-Heinz Zitzmann und Burkhard Graf“, erklärt Steffen Breitung. Nicht nur ihm ist bekannt, dass die Beiden schon viele Male in der Ukraine waren und dort einem Kindergarten geholfen haben. „Wenn sie das nächste Mal fahren, könnten wir doch eine Spende mitschicken?“, überlegen die Wefa-Mitarbeiter. Schnell ist man sich einig, dass dies die beste Möglichkeit ist, dass das Geld auch da ankommt, wo man es am Nötigsten braucht.
„Und was machen wir?“, überlegen Steffen Breitung und sein Team weiter. „Vielleicht ein besonderes Frühstück“, fällt ein Vorschlag. Der wird schnell mit allen besprochen und von allen für gut befunden. „Unsere Mitarbeiter zahlen ja für das Mittagessen, und wir haben uns gedacht, dass jeder genau den Betrag spenden kann“, erklärt er. Der Großteil ist sofort dabei. Jeder darf so viel Geld beisteuern, wie er möchte, und es gibt kein Muss. Wer nicht möchte, macht nicht mit. Manch einem ist das „Essengeld“ aber zu wenig. „Einige haben zehn oder sogar 20 Euro gespendet“, ist Steffen Breitung überrascht. Angesichts Corona müssen zwei Durchgänge organisiert werden. Aber das ist überhaupt kein Problem, jeder hat dafür Verständnis. Steffen Breitung begrüßt alle und freut sich, dass auch Mitarbeiter aus Hildburghausen heute mit dabei sind. Dort, so erklärt er, hat es das Frühstück bereits vor Kurzem schon gegeben, wie eine kleine Videobotschaft verrät. Heute ist Ulrike Buenger, Sozialpädagogin aus der Reha-Werkstatt in Oberlind gekommen, um den Erlös vorbeizubringen.

Während in der Küche die letzten Handgriffe für das Frühstück, das auch von der Tafel unterstützt wird, getätigt werden, lauschen im Speisesaal alle der kleinen Andacht. Monika Orendt hat sie vorbereitet und erinnert zusammen mit anderen mit Liedern, Fürbitten und kleinen Geschichten an das, was Krieg ist. Musikalisch begleitet Sebastian das Programm und überrascht alle mit seiner Stimme, als er John Lennons Song „Image“ singt.
Um zu zeigen, wohin die Spende gehen soll, hat Carl-Heinz Zitzmann eine kleine Auswahl von Bildern seiner Reisen in die Ukraine mitgebracht. „Wir waren in den letzten zwölf Jahren schon oft in dem kleinen Ort“, erzählt er. Dank der zahlreichen Spenden, die er auf rund 30.000 Euro beziffert, konnte man den Kindergarten in Pidhaitsi in der Nähe von Kiew immer besser ausbauen und ausstatten. Stolz zeigen die 28 Mädchen und Jungen auf den Bildern, was sie alles bekommen haben. „Es kommt wirklich jeder Cent an“, verspricht Carl-Heinz Zitzmann und ist völlig perplex, als ihm Steffen Breitung die Spendenbox überreicht. Mit einem vierstelligen Betrag hätte er nie gerechnet. Im Moment kann er noch nicht sagen, wann er seine nächste Tour in die Ukraine startet. „Aber wir machen das, versprochen“, sagt er.
Jetzt endlich dürfen sich alle an der langen Theke ihre liebevoll gestalteten Teller abholen und sich das Essen schmecken lassen.

cn

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