Lohnender Einsatz für Wildbienen

Sonneberg – Auch die Beschäftigten der Tagesförderstätte für mehrfach-schwerstbehinderte Menschen (TFS) in Sonneberg beteiligen sich ausführlich an dem Projekt „Natur- und Umweltschutz“ der Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) Sonneberg. Bereits seit drei Jahren widmen sie sich gemeinsam mit ihren Bezugsfachkräften Franziska Schubart und Justin Wittmann unter anderem dem Thema Wildbienen und dem Schutz der Artenvielfalt. Unter Berücksichtigung des tagesstrukturierenden Angebotes und der ganzheitlichen Förderung entsprechend ihrer individuellen Bedarfe, Bedürfnisse und Fähigkeiten lernten die Beschäftigten zunächst die theoretischen Grundlagen kennen und warum es so wichtig ist, Wildbienen und deren Lebensraum zu schützen, zu bewahren und im besten Fall zu fördern. Hierbei konzentrierten sich Wittmann und Schubart auf verschiedene Bildungsbereiche und besuchten gemeinsam mit den Beschäftigten die Sonneberger Bibliothek, um sich entsprechende Literatur zum Thema auszuleihen. Auch eine Bildungsfahrt zum Kloster Banz organisierten die beiden Fachkräfte, um sich dort im frei zugänglichen Bienenhaus die fleißigen Insekten hinter Glas anzuschauen.
Im Rahmen des Angebotes zur Arbeitsteilhabe bauten Wittmann und Schubart gemeinsam mit den Beschäftigten nach und nach an einem Insektenhotel, das inzwischen seinen Platz auf der Außenanlage der Tagesförderstätte gefunden hat. Entsprechend ihrer Fähig- und Fertigkeiten arbeiteten sie individuell mit den dazugehörigen Werkzeugen wie Schleifpapier, Akkuschrauber und Säge, lernten einiges dazu und bauten vorhandene Fähigkeiten weiter aus. Jeder in seinem Tempo und nach seinen Vorlieben. Mit tatkräftiger Unterstützung durch ihre Bezugsfachkräfte kümmerten sie sich außerdem selbst um den Lebensraum für die fleißigen Bienchen und pflanzten Obstbäume, Beerensträucher und besonders bienenfreundliche Blumen. Schon im vergangenen Herbst ernteten sie gemeinsam erste Äpfel und Beeren.

Den größten Erfolg verbuchten sie vor einigen Wochen, als sie die erste Wildbiene beim Schlüpfen beobachteten. Alle Beschäftigten und Mitarbeiter der Tagesförderstätte schauten gespannt und neugierig zu, als sich die kleine Biene ihren Weg in die Welt bahnte.
„Das Thema Artenvielfalt bietet die Möglichkeit, den pädagogischen Auftrag breitgefächert umzusetzen und zahlreiche Wissensbereiche abzudecken“, erklärt Franziska Schubart. „Die Beschäftigten können Umwelt und Natur erkunden, erfahren und beobachtet, und die natürliche Neugier wird geweckt und gefördert.“ Mit dem Schlüpfen der Wildbienen ist das Projekt noch lange nicht vorbei, liefern Wildbienen doch jede Menge Stoff, aus dem etwas gemacht werden kann. So haben die Beschäftigten und Mitarbeiter das Thema bei der Herstellung eigener Produkte aufgegriffen und gossen Teelichter aus Bienenwachs.
Als nächstes möchten die beiden Fachkräfte Justin Wittmann und Franziska Schubart eine sogenannte „easy bee box“ für die Beschäftigten anschaffen: „Sie wäre ideal für uns, da der Arbeitsaufwand überschaubar ist und ohne Imkerausrüstung ausgeführt werden kann“, erklärt Schubart. Auf diese Weise können die Beschäftigten mit mehrfach-schwersten Behinderungen entsprechend ihrer Fähig- und Fertigkeiten selbst tätig werden, und Wittmann kann sein Wissen einbringen und umsetzen, das er im Rahmen eines Imkerlehrgangs erworben hat. „Wir freuen uns auf ein vielfältiges und spannendes Bienenjahr“, sagen Schubart und Wittmann auch im Namen ihrer Beschäftigten.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
Köppelsdorfer Str. 157 • 96515 Sonneberg
Telefon 03675 4091-110 • eMail info@diakoniewerk-son-hbn.de

MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

Back to top